Seit über zwei Wochen arbeitet nun Marilyn (oder kurz und wie wir sie nennen dürfen: Lyn) bei uns. In diesem Land ist es ja Gang und Gäbe, dass man Angestellte hat. Deshalb hat auch jede Wohnung, welche über mindestens zwei Schlafzimmer verfügt (ja, Wohnungsgrössen werden hier immer anhand der Anzahl Schlafzimmer angegeben und pro Schlafzimmer hat es normalerweise ein Badezimmer) ein Maid-Zimmer. Also verfügt selbstverständlich unsere Wohnung auch über ein solches Zimmer mit einem kleinen Badezimmer dazu. Und dann gibt es da auch noch die verschiedenen Arten des Personals:
- Koch
- Fahrer, denn wenn man ein Auto hat, ist es meist weise bei diesem Verkehrschaos nicht selber zu fahren
- Maid, zum allgemein haushalten und vor allem auch putzen
- Lavandera, die kümmert sich ums Wäsche waschen und bügeln
- Yaya, sozusagen ein Kindermädchen, welches alles macht was mit den Kindern zu tun hat (spielen, füttern, baden, Kinderkleider waschen, hüten)
- All-Around, sozusagen der Allrounder, macht halt all das was man beauftragt zu machen
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Wir haben uns für Letzteres entschieden, eben jemand der sowohl im Haushalt hilft, als auch auf die Kinder schaut, immer das was jeweils nötig ist. Jedenfalls werden dann die Angestellten meist Helper genannt, da sie ja helfen 
Als wir fragten, was denn nun für unsere Familie normal wäre, hat man uns erklärt: zwei Helper, aber wir können schon auch mal mit einem starten und wenn wir dann merken, dass sie “giftig” wird (dies ist der genaue Wortlaut!), einen zweiten anstellen. Wir finden natürlich, dass ein Helper völlig ausreicht, denn in der Schweiz hat man ja schliesslich alles selbst gemacht.
Natürlich mussten wir zuerst unsere gute Fee finden. Zuerst schien es etwas schwierig, da wir nicht unbedingt über eine Agentur einfach jemanden anheuern wollten und doch sollte es eine sehr vertrauenswürdige Person sein. Schnell merkten wir, dass fast jeder hier jemanden kennt, der noch so einen Job sucht. Man könnte sagen, es ist fast eine eigene Mafia Jedenfalls waren wir kaum hier eingezogen, sind wir von verschiedenen Angestellten der umliegenden Wohnungen gefragt worden, ob wir noch jemanden suchen. Und Alain wurden auch im Büro bereits einige arbeitswillige Helper vermittelt. Beim zweiten Vorstellungsgespräch (das dann eben mit Lyn war) haben wir beschlossen, dass wir das mal versuchen möchten mit ihr.
Seit vorletzter Woche kommt nun Lyn jeweils am Montag Morgen zu uns und geht dann am Freitag Abend wieder nach Hause zu ihrer Familie. (Sie hat vier Kinder, für welche nun unter der Woche ihre Mutter schaut.) Sie hilft uns im Haushalt, vor allem beim Putzen und spielt auch viel mit den Kindern und nebenbei lehrt sie uns noch einige Wörter und Sätze auf Tagalog. Die Kinder und Lyn haben sich gegenseitig ins Herz geschlossen. Sie geniessen es natürlich sehr, dass so viel mit ihnen gespielt wird und nicht nur wie bis anhin die Mutter da ist, die auch noch den ganzen Haushalt schmeissen muss und deshalb nur begrenzt Zeit zum Spielen mit ihnen hat. Und Alain und ich findens natürlich auch super, denn Lyn macht ihre Arbeit wirklich gut. Immer ist wieder alles schön aufgeräumt und geputzt und wir können nach dem Nachtessen direkt mit den Kindern im Pool baden oder spazieren gehen, denn wir müssen ja die Küche nicht aufräumen. Letzte Woche konnten wir auch mal wieder an einem Abend auswärts essen gehen ohne die Kinder. Das hat sehr gut getan nach dieser doch recht stressigen Zeit. Kurz gesagt: wir schätzen Lyn sehr und freuen uns, dass sie nun auch ein wenig zu unserer Familie gehört.
